Arbeitszeugnisse sind ein wesentlicher Bestandteil der beruflichen Laufbahn in der Schweiz. Sie dienen als Nachweis für Ihre Fähigkeiten, Leistungen und Verhaltensweisen in früheren Anstellungen. Doch was genau ist ein Arbeitszeugnis? Wer hat Anspruch darauf und wie sollte es strukturiert sein? In unserem umfassenden Q&A und den dazugehörigen Tipps und Tricks erfahren Sie alles Wissenswerte rund um das Thema Arbeitszeugnisse in der Schweiz. Egal ob Sie Arbeitgeber oder Arbeitnehmer sind, diese Informationen werden Ihnen dabei helfen, das Beste aus Ihren Arbeitszeugnissen herauszuholen.

Arbeitszeugnis

Arbeitszeugnisse erstellen und lesen

Das grosse Q&A: Arbeitszeugnisse in der Schweiz

Was ist ein Arbeitszeugnis?

Ein Arbeitszeugnis ist ein Dokument, das von einem Arbeitgeber ausgestellt wird, um die Leistung und das Verhalten eines Mitarbeiters während seiner Anstellung zu bewerten. In der Schweiz haben Arbeitnehmer einen gesetzlichen Anspruch auf ein Arbeitszeugnis, das sie jederzeit während und nach ihrem Arbeitsverhältnis anfordern können.

Wer hat Anspruch auf ein Arbeitszeugnis?

Jeder Arbeitnehmer in der Schweiz hat das Recht, ein Arbeitszeugnis zu verlangen. Dies gilt während des Arbeitsverhältnisses, bei dessen Auflösung und nach dessen Beendigung. Der Anspruch auf ein Arbeitszeugnis kann nicht im Voraus abgetreten werden.

Wie lange ist der Anspruch auf ein Arbeitszeugnis gültig?

Der Anspruch auf Ausstellung oder Korrektur eines Arbeitszeugnisses verjährt nach zehn Jahren.

Wer sollte ein Arbeitszeugnis unterzeichnen?

Arbeitszeugnisse sollten von Personen mit Vorgesetztenfunktion unterzeichnet werden. Es wird empfohlen, dass der direkte Vorgesetzte und gegebenenfalls die nächsthöhere vorgesetzte Person zusammen mit dem Personaldienst das Zeugnis unterzeichnen.

Was sind die Grundprinzipien eines Arbeitszeugnisses?

Ein Arbeitszeugnis muss wahr, wohlwollend formuliert und charakteristisch für das zu bewertende Arbeitsverhältnis sein. Es darf keine falschen Angaben enthalten und muss vollständig sein. Negative Aspekte, die relevant für die Leistung und das Verhalten waren und das Arbeitsverhältnis beeinträchtigt haben, müssen erwähnt werden.

Was sind die verschiedenen Arten von Arbeitszeugnissen?

Es gibt verschiedene Arten von Arbeitszeugnissen, darunter das qualifizierte Arbeitszeugnis (Vollzeugnis), die Arbeitsbestätigung und das Zwischenzeugnis. Ein Vollzeugnis gibt Auskunft über die Art und Dauer des Arbeitsverhältnisses, die Leistung und das Verhalten des Mitarbeiters sowie die Gründe für die Beendigung. Eine Arbeitsbestätigung beschränkt sich auf die Art und Dauer des Arbeitsverhältnisses. Ein Zwischenzeugnis kann jederzeit verlangt werden und entspricht inhaltlich dem Vollzeugnis.

Wie sollte ein Arbeitszeugnis strukturiert sein?

Ein Arbeitszeugnis sollte klar als solches gekennzeichnet sein und folgende Elemente enthalten: Personalien des Mitarbeiters, Stellung im Betrieb, Beschreibung der Aufgaben, Darstellung des Fachwissens, Beurteilung von Leistung und Verhalten, Austrittsgrund und ein Schlusssatz, in dem dem Mitarbeiter für die Zusammenarbeit gedankt wird.

Wie sollte man ein Zeugnis interpretieren?

Bei der Interpretation eines Arbeitszeugnisses sollte man auf die Tätigkeitsdauer, den Inhalt der Tätigkeit, die Leistung und Verhaltensweisen sowie den Grund des Ausscheidens achten. Es ist wichtig, das Zeugnis im Kontext zu betrachten und nicht nur auf der Grundlage eines einzelnen Dokuments zu urteilen.

Tipps und Tricks Arbeitszeugnis

Tipps und Tricks rund ums Arbeitszeugnis in der Schweiz

Für Arbeitgeber

  1. Wahrheit und Wohlwollen: Ein Arbeitszeugnis muss grundsätzlich wohlwollend und wahrheitsgetreu formuliert sein. Es sollte keine falschen Angaben enthalten und muss vollständig sein. Negative Aspekte, die relevant für die Leistung und das Verhalten waren und das Arbeitsverhältnis beeinträchtigt haben, müssen erwähnt werden.
  2. Achten Sie auf die Formulierungen: Die Formulierungen im Arbeitszeugnis haben eine große Bedeutung. Zum Beispiel entspricht die Formulierung „Sie führte alle Aufgaben zu unserer Zufriedenheit aus“ der Note 4, während „Er führte alle Aufgaben zu unserer vollsten Zufriedenheit aus“ der Note 6 entspricht.
  3. Ausstellung des Arbeitszeugnisses: Mit Beendigung des Arbeitsverhältnisses, spätestens am letzten Arbeitstag, muss der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer ein Arbeitszeugnis aushändigen.
  4. Unterschrift: Arbeitszeugnisse sollten von Personen mit Vorgesetztenfunktion unterzeichnet werden. Es wird empfohlen, dass der direkte Vorgesetzte und gegebenenfalls die nächsthöhere vorgesetzte Person zusammen mit dem Personaldienst das Zeugnis unterzeichnen.
  5. Klare Strukturierung: Ein Arbeitszeugnis sollte klar strukturiert sein und folgende Elemente enthalten: Personalien des Mitarbeiters, Stellung im Betrieb, Beschreibung der Aufgaben, Darstellung des Fachwissens, Beurteilung von Leistung und Verhalten, Austrittsgrund und ein Schlusssatz, in dem dem Mitarbeiter für die Zusammenarbeit gedankt wird.
  6. Verschiedene Arten von Arbeitszeugnissen: Es gibt verschiedene Arten von Arbeitszeugnissen, darunter das qualifizierte Arbeitszeugnis (Vollzeugnis), die Arbeitsbestätigung und das Zwischenzeugnis. Wählen Sie die Art des Zeugnisses, die am besten zur Situation passt.
  7. Begründung von Änderungen: Wenn ein Mitarbeiter Änderungen in seinem Arbeitszeugnis wünscht, muss er diese gegenüber dem Vorgesetzten belegen können. Als Arbeitgeber müssen Sie im Gegenzug Ihre Argumente begründen.

Für Arbeitnehmer

  1. Anspruch auf Arbeitszeugnis: Jeder Arbeitnehmer in der Schweiz hat das Recht, ein Arbeitszeugnis zu verlangen. Dies gilt während des Arbeitsverhältnisses, bei dessen Auflösung und nach dessen Beendigung. Der Anspruch auf ein Arbeitszeugnis kann nicht im Voraus abgetreten werden.
  2. Verjährungsfrist: Der Anspruch auf Ausstellung oder Korrektur eines Arbeitszeugnisses verjährt nach zehn Jahren.
  3. Zwischenzeugnisse: Es wird empfohlen, sich auch Zwischenzeugnisse ausstellen zu lassen, um bei einem Stellenwechsel über die notwendigen Bewerbungspapiere zu verfügen.
  4. Interpretation des Arbeitszeugnisses: Bei der Interpretation eines Arbeitszeugnisses sollte man auf die Tätigkeitsdauer, den Inhalt der Tätigkeit, die Leistung und Verhaltensweisen sowie den Grund des Ausscheidens achten. Es ist wichtig, das Zeugnis im Kontext zu betrachten und nicht nur auf der Grundlage eines einzelnen Dokuments zu urteilen.
  5. Wenn das Arbeitszeugnis nicht ausgehändigt wird: Sollten Sie das Arbeitszeugnis nicht termingerecht erhalten, suchen Sie zuerst das Gespräch mit Ihrem alten Arbeitgeber. Oft ersparen Sie sich so den juristischen Weg. Drückt sich der Chef weiterhin vor seinen Pflichten, ermahnen Sie ihn schriftlich.
  6. Bewerbung ohne Arbeitszeugnis: Wenn Sie sich bewerben möchten, aber immer noch auf das Arbeitszeugnis warten, bewerben Sie sich trotzdem! Erwähnen Sie am Schluss des Motivationsschreibens, dass Ihnen das Arbeitszeugnis noch nicht ausgehändigt wurde und Sie dieses unmittelbar nach Erhalt nachreichen werden.
  7. Anspruch auf verschiedene Arten von Arbeitszeugnissen: Sie können nicht nur ein Vollzeugnis, sondern auch Zwischenzeugnisse und Arbeitsbestätigungen verlangen. Sie müssen dafür keine Begründungen abgeben.
  8. Vorbereitung auf das Gespräch mit dem Vorgesetzten: Wenn Sie mit einem besseren Zeugnis gerechnet haben, bereiten Sie sich seriös auf das Gespräch mit Ihrem Vorgesetzten vor. Bringen Sie Belege wie Zwischenzeugnisse, Qualifikationsgespräche, schriftliches Lob usw. mit.
  9. Verständnis der Codierung: Achten Sie auf die Codierung im Arbeitszeugnis. Wenn am Schluss vermerkt ist, dass das Zeugnis ohne Codierung verfasst wurde, dürfen Sie dies wörtlich nehmen.
  10. Zwischenzeugnis bei Kündigung: Bei einer Kündigung Ihrerseits empfehlen wir, gerade im Anschluss ein Zwischenzeugnis zu verlangen, um dieses den Bewerbungen beilegen zu können.
  11. Regelmäßige Anforderung von Zwischenzeugnissen: Es wird allen Angestellten geraten, von Zeit zu Zeit ein Zwischenzeugnis zu verlangen. Und zwar frühestens 1,5 Jahre nach Anstellungsbeginn oder vor einem bevorstehenden Vorgesetztenwechsel.

Erstellen Sie hier Ihr qualifiziertes Arbeitszeugnis in nur 5 Minuten: Arbeitszeugnis Generator -schnell und einfach – Experzo

Besuchen Sie uns auch auf: Mivisio und Brokersuite.AI

Gutes Arbeitszeugnis